Rückblick 25.12.2018 Kirche und lokale Weihnachtsparty im Compound

Heute wollen wir gemeinsam mit den Freunden aus Gambia Weihnachten feiern, Peter Jabang, und Medina, die hier ihr "Freiwillliges Soziales Jahr" verbringt und in dem Compount von Peter lebt, haben uns eingeladen mit und bei ihnen zu feiern. Ausser uns sind noch weitere 4 FSJler aus Deutschland da und nachdem wir uns im Compound getroffen haben, gehen wir erst einmal alle zusammen in die Kirche.
Wir setzen uns in die erst halb volle Kirche. Neben mir sitzt eine weisse ältere Frau und nachdem ich sie begrüßt habe, stellt sich heraus, das es Uschi ist, die hier in Sanyang die "Meschede Schule" aufgebaut hat und bei der Sabine ihre ersten Erfahrungen in Gambia gemacht hat.
Währen der Chor das erste Lied anstimmt, wundere ich mich, dass es ein reiner Männerchor ist ... aber dann, während  des Liedes, kommt ein Frau und setzt sich vor den Chor und dann noch eine und nach dem 3., Lied und einer halben Stunde Gottesdienst ist der Chor dann vollständig. Ebenso fülllt sich die Kirche immer mehr und die letzten kommen erst kurz vor dem Segen. Irgendwie passen alle hinein, sassen wir zu Beginn noch zu 4. in einer Bank, sind wir am Ende zu sechst und das klappt auch noch so gerade.
Hier noch ein Beispiel für den Chor....
Natürlich gibt es auch hier eine Kollekte, aber es wird ein Spiel daraus gemacht - "wir sammeln für die Erweiterung der Kirche, links alle Männer und rechts alle Frauen, mal sehen, wer mehr spendet"...nachdem fast alle nach vone gegangen sind und entweder links oder rechts geld eingeworfen haben... "so, noch eine runde links alle ledigen und rechts alle verheirateten", das wiederholt sich mit unterschiedlichen Einteilungenso lange, bis nur noch eine Handvoll Gottesdienstbesucher spenden.
Nach dem Gottesdienst mache ich noch ein paar Fotos vor der Kirche.
Dann besichtigen wir noch die Schule, an der Madina arbeitet. Sie erzählt, dass heir bis zu 50 Kinder in der Klasse sind, und ein vernünftiger Unterricht nicht möglich ist.
Danach gehen wir zusammen zu ihrem Compount... Ein compunt ist in gewissem sinne eine Wohngemeinschaft, Basis ist aber nicht eine Wohnung oder ein Haus, sondern ein Grundstück, mit ein oder mehreren Häusern, die wiederum mehrer Zimmer haben und sich den Hof (sozusagen das Wohnzimmer), ein Küchengebäude und die Toiletten teilen.
Madinas Bereich besteht aus 2 hinereinanderliegenden Zimmern, und einer Freiluftdusche (allerdings manuell zu bedienen, also Wasser aus einem Eimer über sich kippen).
Oft wohnen Familien mit mehrern Kindern in so einem Doppelzimmer...

Als wir ankommen, ist die Anlage schon aufgebaut und die DJs spielen Reggae Music...





Viele Menschen sitzen herum und unterhalten sich, warten auf die Party, sehen den Kindern beim Spielen und Tanzen zu... wir bekommen die Plastikstühle, es wird Bier gekauft und dann sitzen wir, reden mit Menschen, die wir schon kennen gelernt haben, lernen neue Menschen kennen, die Kinder wollen mit uns fotografiert werden und natürlich sprechen wir auch mit den deutschen FSJlern (Freiwilliges Soziales Jahr), die auch von Madina eingeladen wurden.


Was bringt einen jungen Menschen, der gerade Abitur gemacht hat, dazu, sich für ein Jahr nach Gambia zu verpflichten? Wie kommt man mit den sehr einfachen sanitären Verhältnissen zurecht?? Welche (sinnvollen) Aufgaben kann man übernehmen??? Wie hält man es in der Regenzeit aus????

Als ich zur Toilette muss (französische Stehtoilette mit manueller Wasserspülung - d.h. man holt einen Eimer vom Brunnen bzw. nutzt den, den der Vorbenutzer stehen gelassen hat), komme ich auch an der Außenküche vorbei, hier werden über offenem Feuer ein großer topf mit Reis gekocht, Hühnerschenkel verarbeit und Unmengen von Zwiebeln geschnitten.... später werden auch wir eingeladen am Essen teilzunehmen.

Nachmittags gehen wir für 2 Stunden nach Hause und machen einen Mittagsschlaf. Als wir kurz nach Sonnenuntergang zurücklaufen - Sanyang ist bis auf wenige Taschenlampen immer noch dunkel, der Strom ist ja seit gestern Abend schon ausgefallen, hält plötlich ein auto neben uns und die Türen öffnen sich " hello, jump in, we are going to the same party" ... Was tun? Ich kenne die Menschen im Auto nicht, aber sie uns?! Wir steigen ein und tatsächlich fahren sie uns direkt bis zu dem Compount. Die Musik ist noch lauter als am Nachmittag, wenige LED Strahler erhellen den Hof und inzwischen tanzen auch die Erwachsenen... wir bleiben bis gegen 23:00, bevor wir nach Hause gehen, inzwischen funktioniert auch der Strom in Sanyang wieder ... die Party hat noch bis Sonnenaufgang gedauert, berichtet uns Madina am nächsten Tag.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen